Der Mythos von Hades und Persephone ist eine der bekanntesten Liebes- und Entführungsgeschichten der griechischen Mythologie: Persephone, auch Kore genannt, war die Tochter der olympischen Göttin Demeter und wurde daher mit Vegetation und Getreide in Verbindung gebracht.

Sie war auch die Frau von Hades, dem Gott der Unterwelt, und Bruder von Zeus und Poseidon. In dieser Gestalt gilt sie als Königin der Unterwelt und Beschützerin der Seelen der Toten. Persephone wird auch mit den Eleusinischen Mysterien in Verbindung gebracht, den größten religiösen Einweihungen des Altertums.

Der Mythos von Hades und Persephone

Dem Mythos nach verliebte sich Hades sofort in die göttlich schöne Persephone, als er sie eines Tages in der Natur Blumen pflücken sah. Der Ort des Verbrechens wird traditionell entweder in Sizilien (berühmt für seine Fruchtbarkeit) oder in Asien verortet. Daraufhin bat er seinen Bruder Zeus, einen Experten für Entführungen, ihm zu helfen, und so schmiedeten die beiden einen Plan, um sie in eine Falle zu locken.

Als Kore mit ihren Gefährten spielte, bemerkte sie eine wunderschöne gelbe Blume, die Narzisse. Sie forderte ihre Spielkameraden, die Meeresnymphen, auf, sie zu begleiten, aber sie konnten unmöglich mit ihr gehen, da das Verlassen der Seite ihres Gewässers ihren Tod bedeuten würde.

Deshalb beschloss sie, allein zu gehen und die Blume aus dem Schoß Gaias zu pflücken. Sie zog mit aller Kraft, und die Narzisse kam erst nach großer Anstrengung heraus.

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Doch zu ihrem großen Schrecken sah sie, wie das winzige Loch, aus dem sie den Blumenschaft gezogen hatte, immer größer wurde, bis es einem gewaltigen Abgrund glich. Die Götter hatten dafür gesorgt, dass sich der Boden unter Persephone spaltete und sie unter die Erde rutschte. So konnte Hades sie in seinem unterirdischen Reich gefangen halten, wo er sie zu seiner Frau machte.

Obwohl Persephone anfangs sehr unglücklich in der Unterwelt war, lernte sie mit der Zeit Hades lieben und lebte glücklich mit ihm zusammen. In der Zwischenzeit beginnt Demeter, jeden Winkel der Erde nach der kostbaren Tochter abzusuchen, und obwohl Helios (oder Hermes) sie über das Schicksal ihrer Tochter informierte, setzte sie dennoch ihre Wanderschaft fort, verkleidet als alte Frau mit einer Fackel in der Hand, neun lange Tage und neunlange Nächte, bis sie endlich in Eleusis ankam.

Dort kümmerte sich die Göttin um Demophon, den Sohn von Keleos, dem König von Eleusis, der später den Menschen das Getreide schenkte und den Ackerbau lehrte. Zu Ehren der Göttin wurde auch ein Tempel gebaut, und so begann das berühmte Heiligtum von Eleusis und die Eleusinischen Mysterien, die über ein Jahrtausend lang andauerten.

Nach der Fertigstellung des Tempels in Eleusis zog sich Demeter aus der Welt zurück und lebte in ihm. Doch ihr Zorn und ihre Traurigkeit waren immer noch groß, so dass er eine große Dürre heraufbeschwor, um die Götter zu überzeugen, ihre Tochter aus dem Hades zu befreien.

Da die Dürre viele Menschen das Leben kostete, schickte Zeus schließlich Hermes, um Hades zu überreden, seine unrechtmäßig erworbene Braut freizugeben. So kam es zu einem Kompromiss: Hades beriet sich mit Zeus und beide beschlossen, Persephone acht Monate im Jahr auf der Erde leben zu lassen, während sie die restliche Zeit an seiner Seite in der Unterwelt sein sollte.

Bevor er sie jedoch aufgab, steckte Hades dem Mädchen einen Granatapfelkern in den Mund, da er wusste, dass der göttliche Geschmack sie dazu bringen würde, zu ihm zurückzukehren. In der antiken Mythologie bedeutete der Verzehr der Frucht des Entführers, dass man am Ende zu diesem zurückkehren musste, und so war Persephone dazu verdammt, jedes Jahr vier Monate lang in die Unterwelt zurückzukehren.

So wird der Mythos von Hades und Persephone mit dem Kommen des Frühlings und des Winters in Verbindung gebracht: Der Abstieg von Kore in die Unterwelt kann als allegorische Darstellung des kommenden Winters gesehen werden, wenn das Land nicht fruchtbar ist und keine Ernte bringt, während ihr Aufstieg zum Olymp und die Rückkehr zu ihrer Mutter das Kommen des Frühlings und die Zeit der Ernte symbolisiert.

Das Verschwinden und die Wiederkehr der Persephone waren auch das Thema der großen eleusinischen Mysterien, die den Eingeweihten ein vollkommeneres Leben nach dem Tod versprachen. Dieser Mythos und die dazugehörigen Mysterien erklärten also den Wechsel der Jahreszeiten in der Natur und den ewigen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt.

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